Startschuss

Alles begann mit der Berechnung des Finanzierungsbedarfs. Schnell wird uns klar, dass wir diese Riesensumme nicht allein stemmen können und es sich wahrscheinlich auch als schwierig gestalten könnte, ein Finanzierungsangebot zu bekommen.

Deswegen fingen wir früh an uns auf die Suche nach möglichen Fördermittelgebern zu begeben. Wir fingen mit den Gängigen an: Aktion Mensch, Deutsche Fernsehlotterie, Deutsches Kinderhilfswerk, verschiedene Stiftungen…

Die Ernüchterung

Leider stellte sich schnell heraus, dass die Forderungen sehr speziell sind: Die einen akzeptierten unsere Gemeinnützigkeit nicht, die anderen wollten einen dritten Gesellschafter, den wir nicht bieten können, bei wieder anderen stimmten unsere Ziele nicht mit den Zielen der Stiftung überein. Fördermittel für die Digitalisierung? Gern, aber nicht in Leipzig oder im Landkreis Leipzig!

Der Bund fördert „bei Maßnahmen, die im erheblichen Bundesinteresse sind“. Sind wir das?

Wiederrum andere machen es einem bei der Antragsstellung nicht einfach. Entweder muss man die Anträge stundenlang auf den Webseiten suchen oder die Anträge sind unübersichtlich und strecken sich über Seiten (und dabei meine ich 20-30 Seiten!!!). Ich würde schon sagen, dass wir nicht auf den Kopf gefallen sind, aber diese Anträge haben uns teilweise vor eine echte Herausforderung gestellt.

Selbst wenn wir der Meinung sind, dass wir die Förderkriterien erfüllen, erhielten wir Ablehnungen.

Nun sind wir gerade dabei kleinschrittig an die Fördermittelgeber heranzutreten. Das heißt wir suchen uns ein Objekt, welches wir fördern lassen wollen (bspw. Spielplatz, Auto, Wallbox…) und suchen in diesem speziellen Bereich nach Fördermöglichkeiten.

Vielleicht haben wir so mehr Glück!?!?

Bau der Wohngruppe

Bereits im Oktober 2021 stellten wir einen Antrag auf einen KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Zuschuss für Baumaßnahmen. Hierfür war es notwendig ein Energiegutachten für das geplante Haus erstellen zu lassen. Aus diesem ergeben sich einige Maßnahmen, an welche sich der Architekt bei der weiteren Planung bzw. Materialverwendung halten muss, damit wir später auch die Auszahlung der uns bewilligten Summe in Anspruch nehmen können. Auch eine Förderung der vorgesehenen Wallbox wurde uns durch die KfW zugesichert.

Ausstattung

Zur Einrichtung unseres Elternzimmers haben wir uns durch eine Expertin beraten lassen. Ziel soll es sein durch eine positive Raumgestaltung auch positive Erlebnisse zwischen den Eltern und den Kindern zu schaffen. Eine Förderanfrage für die Raumgestaltung läuft momentan bei der „Stiftung Leipzig hilft Kindern“.

Momentan versuchen wir eine Förderung durch den KSV – kommunaler Sozialverband Sachsen – zu erhalten. Hier haben wir die anteilige Übernahme der Kosten für unser Außenspielgerät beantragt. Notwendig für eine Förderung ist eine positive jugendhilfeplanerische Stellungnahmen. Das heißt, dass auch das örtliche Jugendamt einen Teil der Kosten für den Spielplatz trägt. Ist dies nicht der Fall, wird uns auch der KSV nicht finanziell für dieses Teilprojekt unterstützen. Ein wenig paradox, denn ein Außenspielgerät ist eine Voraussetzung für eine Betriebserlaubnis und die Kosten würden ohnehin – auf Jahre verteilt – auf den Tagessatz umgelegt werden müssen.

9- Sitzer Bus als Elektroauto

„Sozial und Mobil“ nennt sich ein weiteres Förderprogramm des Bundes und ist gewissermaßen ein „Flottenaustauschprogramm“. Es sorgt im Rahmen der Mobilitätsstrategie der Bundesregierung dafür, dass sich auch soziale Organisationen Elektrofahrzeuge anschaffen können. Auch hier sind wir dabei, eine Förderung zu beantragen. Leider kämpfen wir hierbei mit enorm langen Lieferzeiten von E-Fahrzeugen sowie – trotz Förderung – ungerechtfertigt hoher Leasingraten.

Weiterbildungen

All unseren Mitarbeiter*innen soll eine traumapädagogische Weiterbildung ermöglicht werden. Diese soll anfangs im Rahmen einer Inhouse-Schulung stattfinden, damit alle Mitarbeitenden vorerst auf dem gleichen Stand sind. Diese Inhouse-Schulung erfolgt durch Teamsitzungen, Supervisionen, Einzelsitzungen, das Beobachten des Gruppengeschehens mit anschließender Reflexion. Da wir planen die Weiterbildung sehr zeitnah nach der Betriebseröffnung zu realisieren, werden die finanziellen Mittel dafür knapp sein. Wir haben daher eine Interessenbekundung beim Förderprogramm „Wandel der Arbeit“ des Bundes eingereicht.

Einen positiven Erfolg haben wir bei der Fördermittelanfrage bei der SAB – Sächsische Aufbaubank – Förderbank – zu verbuchen. Julia benötigte, um die Voraussetzungen an eine Heimleitung zu erfüllen, eine Weiterbildung zur „Einrichtungsleitung für soziale Einrichtungen“. Diese bekamen wir zur Hälfte aus dem Europäischen Sozialfond „REACT-EU: Als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert“. Darüber sind wir sehr glücklich!