Ausstattung

Auf dem ca. 1000 m² großen Grundstück ist ein polygonaler zweigeschossiger Baukörper mit einem leicht geneigten Satteldach gebaut. Damit setzt sich das Gebäude bewusst von den Nachbarbebauungen ab. Das Haus hat damit einen großen Wiedererkennungswert und man kann sich gut mit dem Haus identifizieren. Das Gebäude wird durch einen klar definierten Eingang vom Süden aus betreten. Der Zugang für das Personal und die Klient*innen wird durch elektronische Schlüssel gewährleistet. Diese können schnell aus der Ferne gesperrt werden, wenn sie verloren werden. Die Gäste werden über eine Videosprechanlage empfangen, sodass kein Zugang für Unbefugte zugelassen werden muss.

Die Ausstattung der Wohngruppe wird modern und zweckmäßig gemeinsam mit erfahrenen Architekten geplant.

Eins der acht Zimmer entspricht mit einer Größe über 16 m2 den Vorgaben zur Unterbringung von zwei Kindern in einem Zimmer (Doppelbelegung). Dies wäre in unserer Einrichtung ausschließlich bei Geschwisterkindern oder in Ausnahmesituationen der Fall. Das Gebäude ist in zwei Ebenen unterteilt: Der Wohn- und Lebensraum, sowie das Elternzimmer und ein barrierefreies Bad befindet sich im Erdgeschoss, sechs Kinderzimmer im ersten Obergeschoss. Die Hauptbäder, geschlechtsspezifisch getrennt, befinden sich ebenfalls im Obergeschoss. Zwei der Kinderzimmer befinden sich im Erdgeschoss. Dies würde die Aufnahme eines Kindes oder Jugendlichen mit Geheinschränkungen (Rollstuhl) erlauben. Die baulichen Anforderungen an die Handhabung eines Rollstuhls (Barrierefreiheit) sind im Erdgeschoss gegeben.

Das Büro für Besprechungen und Hilfepläne ist im Erdgeschoss geplant. Ein umzäunter Außenbereich mit Spielmöglichkeiten ist vorgesehen.

Die prinzipielle Bedingung von Ruhe und Privatsphäre für die Klient*innen kann in unserem Haus gewährleistet werden. Bei einer Aufnahme von acht Kindern / Jugendlichen wird jede/r ein eigenes Zimmer bekommen. Die Räume sind von den Klient*innen von innen abschließbar. Sie dienen als Rückzugs-, Spiel- und Lernort und werden dahingehend eingerichtet. In jedem Zimmer wird mit dem Klientinnen zusammen ein sicherer Ort gestaltet. Hiermit entsteht ein separater Rückzugsort im Zimmer. Hält sich der / die Klient*in in diesem auf, wird er / sie hier weder von anderen Kindern / Jugendlichen, noch von Erwachsenen gestört. Der / Die Klientin kann hier selbstbestimmt entscheiden, wann für ihn / sie die richtige Zeit ist wieder mit der Außenwelt in Kontakt zu treten.

In Ausnahmefällen kann eine Aufnahme von neun Kindern realisiert werden. Voraussetzung hierbei ist für uns, dass wir ein Geschwisterpaar in der Gruppenkonstellation haben, welche sich das für die Doppelbelegung ausgelegte Zimmer teilen. Dies soll nur als vorübergehende Lösung akzeptiert werden und kein langfristiger Zustand sein. Eine Einzelunterbringung ab einem Alter von 12 Jahren sehen wir hierbei in jedem Fall vor.

Ein Kinderzimmer im Untergeschoss ist barrierefrei ausgebaut. Es kann von einem Kind / Jugendliche mit einer Geheinschränkung genutzt werden. Auch das restliche Untergeschoss ist so gestaltet, dass es durch eine/n Rollstuhlfahrer*in barrierefrei genutzt werden kann. Somit geben wir Kindern und Jugendlichen mit einer körperlichen Einschränkung die Chance bei uns leben zu können.

Im Obergeschoss wird es zwei geschlechterspezifische, abschließbare Bäder geben. Eines ist ausgestattet mit Dusche, das andere mit einer Badewanne. So kann auf die Vorerfahrungen und Ängste von Kindern und Jugendlichen adäquat reagiert werden. Im Untergeschoss gibt es ein weiteres Bad für die Klient*innen. Im Untergeschoss befinden sich außerdem Personaltoilette und Gäste-WC.

Im Obergeschoss befindet sich ein Mitarbeiter*innenraum. Dieser kann genutzt werden für eventuell anstehende Nachtbereitschaften. Es wird für jede/n Mitarbeiter*in einen abschließbaren Platz für individuelle persönliche Sachgegenstände geben. Schlafsachen können hier platziert werden. Der Raum ist abschließbar.

Der Mittelteil des Obergeschosses bildet eine große Spiel-, Tobe- und Ruhefläche. Dieser ist wie ein Indoorspielplatz konzipiert und bietet den Klient*innen verschiedene, kognitive und motorische Anreize und wird somit zur Entwicklungsförderung genutzt. Auf der Südseite lädt eine große Liege- und Ruhezone zum Ausruhen, Entspannen und Vorlesen ein. Hier können auch gemütliche Fernsehabende mit der gesamten Gruppe stattfinden. Außerdem gibt es ein großes Fenster, welches zur Straßenseite zeigt. Die große Fensterbank ist als Sitzfläche hergerichtet. Von hier aus kann die nähere Umgebung beobachtet werden.

Das Gesamtgebäude soll unseren Klient*innen als sicherer Ort dienen. An diesen Gedanken haben wir die Planung des Elternzimmer gerichtet. Dieses befindet sich direkt am Ein- und Ausgangsbereich. Auch die Gästetoilette befindet sich direkt gegenüber des Zimmers. Somit betreten die Eltern nur den vorderen Bereich der Einrichtung und werden den alltäglichen Bereich sowie die Kinderzimmer nicht erreichen. Die Gänge zu diesen sensiblen Bereichen können vom vorderen Bereich der Einrichtung durch Abtrennungsmöglichkeiten separiert werden. Die Klient*innen verlieren somit nicht ihren sicheren Raum. Hilfeplangespräche werden entweder im Büro oder im Elternzimmer stattfinden. Somit müssen auch zu solchen Anlässen Eltern oder andere Gruppenfremde die Gesamtwohngruppe nicht betreten. Eltern erhalten zum Erstgespräch die Chance das baldige Kinderzimmer und die komplette Einrichtung kennenzulernen. Das Elternzimmer wurde mit Hilfe einer Wohnberaterin eingerichtet. Mit ihrer Hilfe strahlt der Raum eine entspannte Atmosphäre aus und ermöglicht es, dass sich Eltern und Kinder / Jugendliche in einem wohlfühlenden stabilen Umfeld wieder annähern und neue gemeinsame Möglichkeiten im Miteinander entdecken. In diesem Raum lassen sich außerdem auf jedes Alter angepasste Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten und verschiedene Entwicklungsspiele finden. Aus dem Elternzimmer heraus gibt es einen Zugang zu einem eigenen Gartenbereich, welchen die Eltern mit ihren Kindern nutzen können, ohne durch den restlichen Gruppenalltag beeinträchtigt zu werden. So kann der Fokus der Eltern auf ihre Kinder bestehen bleiben.

In der Mitte des Untergeschosses ist ebenfalls ein Spielmöbel installiert. Auf der Südseite findet das Möbel zum Großteil seinen Raum als Garderobe für die Kinder. Der auf das Wohnzimmer ausgerichtete Teil wird zum Spielen und Toben genutzt. Das Wohnzimmer dient gleichzeitig als Essbereich. Ein großer Tisch, an welchem alle Klient*innen Platz finden, bildet den Mittelpunkt. Dieser kann auch für kreative Angebote, die Hausaufgabenerledigung und andere Aktivitäten genutzt werden.

An das Wohnzimmer schließt sich eine offene Küche an. Es gibt eine Vorbereitungsinsel in der Mitte, sodass alle Klient*innen altersentsprechend bei den Vorbereitungen zu den verschiedenen Mahlzeiten helfen können. In der Küche gibt es ein Fenster mit niedrigem Fensterbrett. Hier können die Kinder und Jugendlichen das Geschehen im Außenbereich unserer Einrichtung beobachten oder dem Erzieher*innenteam bei den Vorbereitungen der Mahlzeiten begleiten.

Im Untergeschoss befindet sich abschließend das Büro mit angeschlossenen Personal-WC. Das Büro wird für Hilfeplangespräche, Teamsitzungen und andere wichtige Gespräche und Übergaben, aber auch für die täglich anfallende Dokumentation genutzt. Hier sitzt die Leitung der Einrichtung, welche den Großteil, der nicht alltäglichen Dokumentationsarbeit übernimmt, um das Pädagogenteam bestmöglich zu unterstützen und diesem mehr Zeit für die pädagogische Arbeit zu ermöglichen. Die Leitung dient jederzeit als Ansprechpartnerin. Teilweise sitzt hier auch ein ehrenamtlich Tätiger, welcher sich um unsere Digitalisierungsprozesse kümmert und diese regelmäßig auf den aktuellen Stand bringt oder anfallende Hilfsarbeiten übernimmt.

Im nördlichen Teil des Grundstückes befindet sich unsere Außenanlage. Die Kinder und Jugendlichen haben hier viel Platz zum Spielen und Toben. Für jede Altersstufe sind hier angemessene Kletter-, Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten gegeben. Hier können sich die Kinder und Jugendlichen vor allem motorisch betätigen. Drei einheimische Laubbäume spenden im Garten Schatten. Ein Hochbeet wird die gärtnerischen Interessen der Kinder und Jugendlichen fördern.

Bau-, brandschutz- und hygienerechtliche Anforderungen

Die Einrichtung wird durch eine Luft-Wärme-Pumpe in Kombination mit einer Fußbodenheizung beheizt. Es besteht also keine Verbrennungsgefahr durch Heizkörper. Auf dem Dach ist eine PV-Anlage installiert. Kinderschutzsteckdosen sind für die Sicherheit der zu betreuenden Kinder im gesamten Gebäude installiert. Den Kindern zugängliche Wasserentnahmestellen in den Bädern sind mit Verbrühungsschutz ausgestattet.

Die baulich durch das Bauordnungsamt vorgeschriebenen Auflagen wurden während des Baus durch einen Bauleiter beaufsichtigt und abgenommen. Eine professionelle Planung des Baus erfolgte durch Architekten.

Der Bau wurde anhand eines eigens für das Gebäude ausgearbeitetes Brandschutzkonzept ausgerichtet. Auf diesem bauen die Maßnahmen zum vorbeugenden Brandschutz auf. Die baulichen Anlagen der Wohngruppe sind mit den erforderlichen technischen Anlagen für den betrieblichen Brandschutz ausgerüstet. Dazu zählen alle Einrichtungen, die der Abwehr einer Brandgefahr dienen, z.B. Löschwasserversorgung, Feuerlöschgeräte und Anlagen, Feuermelde- und Alarmanlagen, Rauchmelder, Beschilderungen, ein Evakuierungsplan, Beleuchtung und Instruktionen für alle hier lebenden und arbeitenden Menschen. Durch diese Anlagen soll die Ausbreitung von Bränden verhindert, Brände gelöscht und Menschen gerettet werden. Die Anlagen wurde mit der zuständigen Branddirektion abgestimmt.

Die gesamte Ausstattung des Gebäudes und der Außenanlage ist darauf ausgerichtet, den Bedürfnissen und Anforderungen der Klient*innen gerecht zu werden und ihnen ein angenehmes und sicheres Umfeld zu bieten. Es wird darauf geachtet, dass die Räumlichkeiten alters- und entwicklungsentsprechend gestaltet sind und den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden.